Seit die bis in die 2000er-Jahre übliche Gewohnheit, über „kriminelle Ausländer“ herzuziehen, wenigstens etwas von ihrer Gesellschaftsfähigkeit eingebüßt hat, sind in den Diskursen von Politik, Polizei und Medien rassistische Ersatzfeindbilder wie etwa das der „Clankriminalität“ an ihre Stelle getreten. Demnach stellten ethnisch konnotierte „Banden“ in etlichen deutschen Großstädten die Funktionsfähigkeit des Rechtsstaats infrage und seien entsprechend hart zu bekämpfen. Gelegentlich münden solche Zustandsbeschreibungen in die Forderung, Menschen nicht aufgrund einer begangenen Straftat, sondern nur wegen „Clan-Zugehörigkeit“ abzuschieben. Gegen eine solche Politik des Generalverdachts bringt die Autorin Michèle Winkler gute Argumente vor.
- Ort: vhs, Peterstraße, Raum 241, Forum, 52062 Aachen
- kostenfreie Veranstaltung