Der Historiker und ausgewiesene Vatikan-Kenner Hubert Wolf hält einen Vortrag, der Bittschreiben jüdischer Opfer der Shoah in den Vatikanischen Archiven und Papst Pius XII. thematisiert. Dessen Pontifikat begann kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und er ging als Schweigepapst in die Geschichte ein. Seine Haltung zu den Verbrechen des Nationalsozialismus blieb passiv. 80 Jahre später öffnete der Vatikan die Bestände zu seinem Pontifikat für die Forschung. Asking the Pope for Help heißt das Projekt der Uni Münster, geleitet von Prof. Hubert Wolf. Zusammen mit seinem Team sichtet und systematisiert er die rund 10.000 Briefe, die in den vatikanischen Archiven lagern. Sein Buch Die geheimen Archive des Vatikan ähnelt einem Krimi. Der Autor beschreibt, wie die Arbeit in den vatikanischen Archiven aussieht, welche Herausforderungen sich während seiner Arbeit zeigten, und vor allem, welche neuen Erkenntnisse sich aus der Lektüre der bisher nicht zugänglichen Bestände aus den Jahren 1939 bis 1958 gewinnen lassen. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Gelegenheit zum Gespräch.

Hubert Wolf ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster. Für seine Forschungen und Publikationen wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Leibniz-Preis der DFG, dem Communicator-Preis und dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa sowie der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur.

• Tickets € 13,- / ermäßigt € 10,- gibt es in der Buchhandlung Schmetz und sind bar zu zahlen.
  Studierende und Schüler:innen haben freien Eintritt nach vorheriger Anmeldung bei Dr.  Alexander Schüller im Katechetischen Institut