„Doch das Schicksal siegt nun“, zitierte Ludwig van Beethoven 1815 in einem Tagebucheintrag Homers „Ilias“. In seinem vierten Klavierkonzert zeigte sich der Komponist der „Schicksalssinfonie“ schon zehn Jahre zuvor überraschend entspannt und lyrisch. Mit Ausnahme des disparaten Mittelsatzes kommt es zum einträchtigen Miteinander von Klavier und Orchester. Der afroamerikanische Tonsetzer Carlos Simon allerdings wählte das „Ilias“-Zitat zum Titel eines Orchesterwerks, in dem er unter musikalischer Bezugnahme auf eine Beethoven-Sinfonie die Ungewissheiten des Lebens zum Ausdruck bringt. Ein geradezu schicksalhaftes Ringen begleitete hingegen die Entstehung der ersten Sinfonie von Johannes Brahms. Immer den „Riesen“ Beethoven hinter sich marschieren hörend, bedurfte es mehrerer gescheiterter Anläufe, eher der deutsche Romantiker das Werk im Alter von 43 Jahren vollenden konnte. Das Ergebnis war für ihn ein grandioser Befreiungsschlag, der einem sinfonischen Urknall gleichkam.
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