Immer wieder kommt die Frage auf: Wie konnten – und können – Dinge geschehen, die einem Zivilisationsbruch gleichen? Bereits Kant rief doch dazu auf, der Mensch möge Mut und Kraft entwickeln, „sich seines eigenen Verstandes zu bedienen“.
In seinem Vortrag widmet sich Jürgen Kippenhan Hannah Arendts letzten, posthum veröffentlichten Manuskript „Vom Leben des Geistes“, in dem sie die geistigen Grundfunktionen – Denken, Wollen und Urteilen – untersucht. Darin zeigte sie, wie fehlender innerer Dialog zur moralischen Blindheit führen kann. Denken allein lähmt, reines Wollen wird blind. Ohne intellektuelle Selbstprüfung verfällt jede Freiheit.
Literaturtipps: Hannah Arendt: Das Denken, München: Piper, 1979; Hannah Arendt: Das Wollen, München: Piper, 1979; Hannah Arendt: Das Urteilen. Texte zu Kants politischer Philosophie, München: Piper, 1985
Vortrag von Jürgen Kippenhan über Hannah Arendt.
