Interpretation von Standards, egal ob von Chat Baker, Miles Davis oder Louis Armstrong, zeigen sein tiefes Eintauchen in die „westliche“ Tradition. Den stärksten Eindruck aber machen sein afrikanisch angehauchtes Melodiegefühl und sein afrikanischer Gesang. Ngassa gilt als der beste Jazztrompeter Afrikas. Da kann er zeigen, wie traditionelle Musik klingt, wenn sie in einen erweiterten harmonischen Zusammenhang gestellt wird. In seinen jazzigen Trompeten-Stil mischen sich nun auch afrikanische Klänge und Lieder. Bei Virtuosen wie Don Cherry, John Coltrane oder Miles Davis, die aus der amerikanischen Tradition kommen und sich erst später Afrika zugewandt haben, klingt das eher bemüht. Bei Terrence ist es authentisch. Ein selten gelungenes Beispiel der Befruchtung verschiedener Stile. Von Anfang an zeigt sich, dass Terrence Ngassa nicht nur ein ausgezeichneter Instrumentalist ist, sondern auch als Komponist eigene Wege geht.
Wer so fruchtbar ist, braucht eine gute Band. Das Ergebnis zu hören lohnt, vor allem, weil er sich in den mitspielenden Musikern adäquate Partner gesucht hat. Groovender Afro-Ethno-Jazz-Funk: So heißt die Schublade, in die sich die Musik des „Terrence-Ngassa-Band“ stecken ließe. Ethnobezüge sind in seiner Musik nicht vordergründig, sondern geschickt in den Gesamtkontext eingewoben. Unbändiges Temperament und enormer Ausdruckswillen lassen seine Musik zu einem mitreißenden Erlebnis werden: unbedingt hörenswert.
Terrence Ngassa – Trompete/Gesang/Komposition
Jura Wajda – Piano
Thomas Kozok – Bass
Benedikt Hesse – Schlagzeug