Ab Mitte der 1930er-Jahre war Aachen ein Tor in die Freiheit, durch das vom Terror der Nationalsozialisten bedrohte Menschen die Flucht über Belgien oder Holland wagten. Sie gingen große Risiken ein, waren auf Hilfe angewiesen und mussten ihre Unversehrtheit oft teuer bezahlen. Vor diesem Hintergrund erzählt Oppenhoff. Mohren. Cohn. eine Geschichte von Widerstand, Verzweiflung und Kampfgeist. Was motiviert Menschen dazu, sich einem gewalttätigen System zu widersetzen? Kann Solidarität über ideologische Grenzen hinweg funktionieren? Inspiriert von den Lebenswegen historischer Figuren wie dem ehemaligen Oberbürgermeister Franz Oppenhoff oder der Widerstandskämpferin Marianne Cohn untersucht das Stück von Florian Fischer und Kerstin Grübmeyer mit Musik von Malcolm Kemp (Foto), ob ein als entartet gebrandmarktes Kunstwerk vor der Zerstörung bewahrt werden kann und ob einer jungen Frau die Flucht gelingt. In Zeiten des globalen Rechtsrucks ist die Beschäftigung mit antifaschistischem Widerstand hochaktuell. Protestsongs machen Mut gegen die Einschüchterung rechter Erzählungen und stärken den Sinn für eine Gemeinschaft ohne Ausgrenzung und Gewalt.