Johann Joachim Quantz war als Flötenlehrer und Kammermusiker Friedrichs des Großen eine zentrale Figur im Berliner Musikleben. Das verschaffte ihm nicht nur Freunde. So war Johann Philipp Kirnberger dafür bekannt, dass er Quantz ärgerte, wo er konnte: So schrieb er eine Flötensonate in der schwerstmöglichen Tonart es-moll, um Quantz‘ spieltechnische Fähigkeiten herauszufordern. Dabei war Quantz berühmt für seine Virtuosität auf der Flöte, die sich auch in seinen Kompositionen für den König niederschlägt. Gelernt hatte er wohl von seinem Dresdner Lehrer Pierre-Gabriel Buffardin, dessen Flötensonate durch stupende Virtuosität auffällt.
Zu seinen jüngeren Kollegen der Hofkapelle wie Franz Benda oder Carl Heinrich Graun dagegen hatte er ein gutes Verhältnis und sie profitierten auch musikalisch voneinander.
In die Querverbindungen innerhalb dieser Musiker-Netzwerke führt Susanne Schrage in ihrer informativen und amüsanten Moderation ein. Im Trio mit Ulrike Schaar und Reinhard Siegert serviert sie dazu klingende Beispiele.
Susanne Schrage studierte Quer- und Traversflöte und promovierte 2023 an der HfTM Köln bei Prof. Arnold Jacobshagen über Komposition und Vortrag: Die Berliner Flötensonaten von Johann Joachim Quantz. Sie konzertiert vor allem kammermusikalisch in Form von Gesprächskonzerten, u.a. mit „Hinter den Spiegeln von Sanssouci“, „KomponistInnenLeben“ und mit dem arcadie quartett. Seit mehreren Jahren schreibt sie Interpretationshinweise zu Flötenausgaben der Wiener Urtext Edition, z.T. ausgezeichnet mit dem „National Flute Association Award“. Sie unterrichtet Querflöte an der Musikschule Aachen und hat einen Lehrauftrag in Historischer Musikwissenschaft an der HfMT Köln inne.
Die jahrhundertealte Geschichte unserer Kaiserstadt und die pulsierende Lebendigkeit der kleinen, kulturträchtigen Altstadt heute spiegeln sich im Festival Fonte vivace. Vom 27. April bis zum 4. Mai 2025 bietet ein konzentriertes Programm mit Konzerten und Rahmenveranstaltungen die einzigartige Gelegenheit, außergewöhnliche Künstler:innen in hochrangigen internationalen Ensembles der Alten Musik in Aachen und Umgebung zu hören. Fünf Abendkonzerte stehen auf dem Programm. Darüber hinaus bekommen jugendliche und erwachsene Amateure eine Bühne, und ein Familienkonzert und ein Vortragskonzert bringen Musikwissenschaft für junges und älteres Publikum zum Klingen. Auch ein Matineekonzert mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Aachen ist Teil des Festivals.Künstlerische Leitung
Die Künstlerische Leitung des Festivals übernehmen Lorenzo Alpert und Judith Konter.