Nach 1600 kannte die Fantasie der Instrumentalvirtuosen keine Grenzen mehr. In ihren hochexpressiven Sonaten experimentierten sie mit immer neuen Satzformen und Spielweisen, und bald war für diesen kühnen Zugriff auf die Musik auch der treffende Begriff gefunden: Stylus phantasticus. Harmonie Universelle präsentiert ihn in glanzvollen Beispielen unter anderem von Antonio Bertali, Heinrich Schmelzer und Heinrich Ignaz Franz Biber.
Leidenschaft und Virtuosität, Sanftheit und Schärfe: Dies sind Eigenschaften, die das Ensemble Harmonie Universelle in seiner künstlerischen Vision musikalisch verbindet. Der Ensemblename ist Programm. Mit ihm beruft sich das Ensemble auf die Schrift des französischen Gelehrten Marin Mersenne, der die Welt als harmonisches Ganzes darstellt. Harmonie Universelle vereint internationale Musiker, die vom Kammermusikduo bis zur großen Orchesterbesetzung alle Möglichkeiten des gemeinsamen Musizierens ausschöpfen.
An der Spitze des Ensembles stehen der deutsche Geiger Florian Deuter und die argentinische Geigerin Mónica Waisman. Die Mitglieder kommen aus Italien, Ungarn, Frankreich, Österreich, England, Holland, Schweiz, Portugal und Spanien sowie Japan, USA, Kanada, Kolumbien und Australien. Seit seiner Gründung ist das Ensemble bei führenden Musikfestivals und auf bedeutenden Konzertpodien regelmäßiger Gast, so beispielsweise dem Utrecht Festival of Early Music, dem Bachfest Leipzig, dem Musikfest Bremen, dem Festival d‘Ambronay, dem Festival de Música Antigua de Barcelona, der Styriarte Graz, dem Concertgebouw Amsterdam, Versailles, der Kölner Philharmonie und vielen mehr. Nachzuhören sind die herausragenden Interpretationen von Harmonie Universelle auf diversen CD-Produktionen des französischen Labels Eloquentia und des deutschen Labels Accent, die mit zahlreichen Auszeichnungen der internationalen Fachpresse gewürdigt wurden.
Die jahrhundertealte Geschichte unserer Kaiserstadt und die pulsierende Lebendigkeit der kleinen, kulturträchtigen Altstadt heute spiegeln sich im Festival Fonte vivace. Vom 27. April bis zum 4. Mai 2025 bietet ein konzentriertes Programm mit Konzerten und Rahmenveranstaltungen die einzigartige Gelegenheit, außergewöhnliche Künstler:innen in hochrangigen internationalen Ensembles der Alten Musik in Aachen und Umgebung zu hören. Fünf Abendkonzerte stehen auf dem Programm. Darüber hinaus bekommen jugendliche und erwachsene Amateure eine Bühne, und ein Familienkonzert und ein Vortragskonzert bringen Musikwissenschaft für junges und älteres Publikum zum Klingen. Auch ein Matineekonzert mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Aachen ist Teil des Festivals.Künstlerische Leitung
Die Künstlerische Leitung des Festivals übernehmen Lorenzo Alpert und Judith Konter.