Venedig – die „unvergleichliche Stadt, die allerschönste Königin, dieses Paradies“ – so beschreibt der Engländer Thomas Coryat die Lagunenstadt, die ihn auf seiner Europareise im Jahr 1608 tief beeindruckt. Doch neben der Architektur, den Kanälen und den Menschen unterschiedlichster Kulturen ist es vor allem die Musik, die Coryat begeistert: „Sie war so schön, so erfreulich, so einzigartig, so bewundernswert, so unübertrefflich, dass sie all die Fremden verzückte und in Staunen versetzte.“
Inspiriert von seinen eindrucksvollen Schilderungen folgt ensemble feuervogel Coryat auf seiner Entdeckungsreise durch die Gassen, Plätze und Kanäle der Serenissima: Vom prächtigen Markusdom über die noblen Palazzi der venezianischen Aristokratie bis hin zu den vornehmen Höfen, wo Musik, Tanz und höfische Kunst eine zentrale Rolle spielten. Das Konzertprogramm „Observations of Venice“ bringt kunstvolle Diminutionen und Madrigale mit Tanzmusik, Ricercaren und Canzonen in Dialog. So lässt ensemble feuervogel die Musik des venezianischen Cinquecento wiederaufleben, von der Coryat schrieb, sie sei „so schön, dass ich jederzeit bereitwillig einhundert Meilen zu Fuß gehen würde, um dergleichen zu hören.“
ensemble feuervogel wurde 2017 gegründet und spielt in der Stammbesetzung mit den Blockflötist:innen Nura Natour, Tabea Popien, Mathis Wolfer und Felix Schlenker. In York traten sie beim Early Music Festival 2019 im Rahmen des Internationalen Young Artists Competition auf. Als Gewinner des Förderpreises Alte Musik Saar gewannen sie im selben Jahr eine Produktion beim Saarländischen Rundfunk. 2023 wurden sie beim International Van Wassenaer Concours Utrecht ausgezeichnet. Außerdem konzertierte das Ensemble unter anderem bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci und den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Im Sommer 2024 widmet der WDR dem jungen Ensemble und ihrem Programm „The Queen’s Masque“ eine Live-Sendung.
Bei „Observations of Venice“ gesellt sich Ian Harrison als Perkussionist zum Ensemble.
Er ist einer der führenden Zink-, Schalmei- und Dudelsackspieler Europas, und ein Spezialist für historische Improvisation und historische Perkussion. Er ist in der Welt des Mittelalters und der Renaissance, der traditionellen Musik und des experimentellen Cross-Overs zu Hause und spielt regelmäßig in ganz Europa sowie in Asien, Australien und Nordamerika. Er ist regelmäßiger Gastmusiker mehrerer führender Ensembles und ein gefragter Dozent in Kursen und Workshops.
Die jahrhundertealte Geschichte unserer Kaiserstadt und die pulsierende Lebendigkeit der kleinen, kulturträchtigen Altstadt heute spiegeln sich im Festival Fonte vivace. Vom 27. April bis zum 4. Mai 2025 bietet ein konzentriertes Programm mit Konzerten und Rahmenveranstaltungen die einzigartige Gelegenheit, außergewöhnliche Künstler:innen in hochrangigen internationalen Ensembles der Alten Musik in Aachen und Umgebung zu hören. Fünf Abendkonzerte stehen auf dem Programm. Darüber hinaus bekommen jugendliche und erwachsene Amateure eine Bühne, und ein Familienkonzert und ein Vortragskonzert bringen Musikwissenschaft für junges und älteres Publikum zum Klingen. Auch ein Matineekonzert mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Aachen ist Teil des Festivals.
Künstlerische Leitung Die Künstlerische Leitung des Festivals übernehmen Lorenzo Alpert und Judith Konter.